Der Ort, die Zeit

Messen, Kongresse, Konzerte, Parteitage, Events (…) haben implizit einen neuen Anspruch übergestülpt bekommen. Wer Vernetzung und Kommunikationstechnologie ernst nimmt, sollte im Zeitalter des Internets einen guten Grund haben, jemanden vor Ort zu bitten. Der Transfer von Informationen, oder performative Redundanz hatten sicherlich in vergangenen Epochen ihre gesunde Berechtigung, sich in lokalen Veranstaltungen zu manifestieren. 2010 jedoch sind sie schlicht eine Zumutung. Oder?

Continue reading “Der Ort, die Zeit”

Erfolgsfaktoren von Teams und kollaborativer Software

Was bedeutet es eigentlich, zu kollaborieren? Was sind die Parameter, die hergestellt sein müssen, damit eine Gruppe, mit oder ohne technologischer Unterstützung kollaborieren kann? Hier einige Gedanken aus der eigenen Erfahrung, zur Diskussion und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

  1. Vertrauen in die strukturelle und fachliche Selbsteinschätzung der Teammitglieder untereinander und ein Verständnis für die daraus erwachsenden Handlungsspielräume des Einzelnen
  2. Vertrauen in die, gemessen an der in Punkt 1 aufgestellte Messlatte, der fachliche, organisatorische, strukturelle und politische Kompetenz der anderen.
  3. Keine, oder kaum Überschneidung der Kernkompetenzen der Teammitglieder
  4. klare Verantwortungsverteilung und -struktur mit einem fachlichen und/oder organisatoruschen Schwerpunkt für jedes Teammitglied
  5. Faire und diskursive Beratung im Team, aber keine Debatten
  6. Im Zweifel entscheidet der Verantwortliche
  7. Team != Demokratie
  8. Teamgröße einstellig halten, am besten mindestens drei und maximal siebeb Mitglieder
  9. Saubere und verständliche Meetingregeln, egal ob online oder offline, synchron oder asynchron
  10. Ziel und Zwischenziele sollten verstanden und von der absolut überwiegenden Mehrheit der Teammitglieder unterstützt werden
  11. [Monogeschlechtliche Zusammensetzung (?)]

Continue reading “Erfolgsfaktoren von Teams und kollaborativer Software”

Hallo Welt!

Oft sind es äußere Faktoren, die aus Musikern eine Band machen, oder aus Nerds einen Club. In unserem Fall war es keine Technologie, wie man eventuell auf den ersten Blick vermuten könnte. Sondern vielmehr eine Vision. Mit der Vorstellung von Wave hat Google uns zunächst begeistert und wir haben “das Ding” durchdekliniert, radikalisiert und dann auch (nach dem wir Accounts bekommen hatten und einen Google Wave Hackathon veranstaltet haben) entmystifiziert.

Entzaubern konnten wir jedoch nur die konkrete Ausformung, die Google uns in seinem aktuellen Client (wavesandbox.com) präsentiert, nicht aber die Vision von extrem beschleunigten – nein beschleunigenden kollaborativen Medien. Von Technologien, die alle möglichen Arten von Barrieren, wie etwa unterschiedlicher Sprache, Orte, Zeiten oder auch Eingabegeräte, unwichtig werden lassen. Google hat die Pasta aus der Tube gedrückt und niemand wird sie wieder hinein bekommen.

Deswegen spielt es auch keine Rolle, ob Wave es nun schaffen wird, seine Erwartungen zu erfüllen oder nicht. Wir alle sind infiziert und wir alle werden dieses Ding haben wollen oder sogar selber bauen. Die Idee ist nach einem sehr platonischen Ideal in der Welt und wird sich irgendwann völlig aplatonisch manifestieren.

Warum uns Wave so aufgeregt hat? Warum haben wir sehr viel mehr als Technologie in Wave gesehen?

Nun, wir – das sind zur Zeit vier Menschen: Siggi Becker, Alexander BenkerJ. Martin und ich, Tim Bruysten (Kontaktdaten auch im Impressum). Uns treiben ganz unterschiedliche Gründe an – Siggi, der Philosoph, Musiker und Denker, Alex, der Spezialist für “Personal Productivity”, J., der webaddicticted Werbetexter und Schreiber… und ich… nun, der Konzepter, Designer, PR und Berater… wir beschäftigen uns jeder auf seine Weise seit mindestens 15 Jahren mit diesem Web und seinen Tools – sind fasziniert von seinen Auswüchsen und Geschichten.

Uns verbindet aber eine gemeinsame, wenn auch von extrem unterschiedlichen Wahnsystemen angetriebene Vision von der hilfreichen, beschleunigenden Technologie. Und das soziale Tier Mensch wird nun mal beschleunigt durch das Integrieren, nein Assimilieren von Technologie in das individuelle, wie auch das gesellschaftliche Leben. Technologie die nicht als Gadget, sondern als evolutionärer Faktor verstanden wird. Nicht der einzige, aber einer der wichtigsten.

In diesem Kontext möchten wir uns hier im allgemeinen mit Kollaboration, mit Evolution und mit Technologie die dies beschleunigt befassen und im konkreten zumindest beginnen mit Google Wave.